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Trekkingtour 2018 in den Bergen des Balkans

26 DWJlerinnen und DWJler wanderten in Albanien und Montenegro.

Ende Mai trafen sich 26 DWJlerinnen und DWjler, sowie zwei Fahrtenhunde (schwarz, Angst vor Gewitter), in München. Im Vorfeld waren 26 Fahrkarten für eine „Erlebnisreise Eisenbahn“ gebucht worden.

Diese führte dann über Innsbruck (erstes Kennenlernen) und Wien (Einführung des Spiels Kugelfuhr) nach Budapest (Abendessen). Von dort ging es mit dem Nachtzug (2:00 Uhr Guten Tag, Passkontrolle ungarische Grenze und 2:30 Uhr Guten Tag, Passkontrolle serbische Grenze) nach Belgrad (Tee und Kaffee). Der nächste Zug fuhr dann nach Kolasin in Montenegro (niemand hatte jemals vorher so viel Zeit am Stück in Zügen verbracht). Da der Blick aus dem Fenster eine landschaftlich sehr schöne Gegend bereithielt, entschied die Gruppe sich dafür die „Erlebnisreise Eisenbahn“ erst in acht Tagen fortzuführen und zwischendrin noch wandern zu gehen.

Ausgangsort für die Rucksacktour war des Seeufer im montenegrinischen Plav. Von hier aus sollte es auf verschlungenen Hirtenpfaden und alten Handelswegen, die zum Fernwanderweg „Peaks of the Balkans“ zusammengefasst sind, durchs Prokletije-Gebirge gehen.

Im Gepäck waren neben der persönlichen Ausrüstung auch Zelte, Unterlagen und Schlafsäcke, um ortsunabhängig übernachten zu können. Dazu gab es gemeinsames Gruppengepäck, was aufgeteilt wurde. Kocher und Töpfe, sowie Lebensmittel mussten mitgenommen werden, außerdem waren alle Reinigungsmittel (Haut, Haare, Zähne, Wäsche) zentral eingekauft worden und bestanden aus 100% abbaubaren Naturstoffen.

Der Startpunkt war natürlich wie üblich unten und das Ziel oben, also ging es bergauf und bergauf. Durch die frühe Jahreszeit gab es noch sehr viel Schmelzwasser. Das bedeute einerseits grüne und blühende Wiesen und einfachen Getränkenachschub, andererseits hatten die Flüsse auch deutlich mehr umfang, als zur Hauptwanderzeit. So dauerte es auch nicht lange, bis die Schuhe ausgezogen werden mussten, um durch knietiefes Wasser, mit reichlich Strömung, zu waten.

Die Wasser Über- und Durchquerungen sollte die Fahrtengruppe die ganze Wanderung über begleiten, allerdings wurde das Wasser mit zunehmender Höhe auch weißer und fester. Geschmolzen war noch lange nicht sämtlicher Schnee, was auch erklärte, warum die Weidesaison erst Mitte Juni beginnt und die wenigen Bergdörfer meistens vollständig verlassen waren. „Zufällig“ waren aber Lebensmittel für mehrere Tage in den Rucksäcken dabei, so dass der mangelnde Nachschub kein Problem darstellte.

Das Wetter war dann auch so, wie die Gruppe es im hochalpinen Gebirge erwarten durfte. Tagsüber sehr sonnig und warm und zum späten Nachmittag zogen fast täglich, zur Freude unserer vierbeinigen Freunde, Gewitter auf, die sich allerdings durch eine Komposition von viel Regen, sehr viel Regen und Hagel als sehr abwechslungsreich gestalteten. Der neue Tag grüßte dann aber immer wieder mit schönstem Sonnenschein, so dass die Zelte auch trocken verpackt werden konnten.

Die Wege waren oft verschlungene Pfade, Schneefelder oder Felstritte und führten die DWJlerinnen und DWJler auf manch einen Berg oder Pass. Höhenmeter wurden reichlich beschritten, die Tagesetappe von Theth (Albanien) nach Vusanje (Montenegro) hielt beispielsweise auf seinen 21,35 Kilometern einen Aufstieg von 1.437 Metern und einen Abstieg von 1.111 Metern bereit. Durch das viele Auf und Ab und das reichlich vorhandene Gepäck war die Trekkingtour sicherlich körperlich anspruchsvoll, die große Gruppe kompensierte das aber ganz hervorragend. Das Gruppengepäck wurde entsprechend verteilt und das Lauftempo konnte individuell gestaltet werden.

Das war ein Faktor für die hervorragende Stimmung in der Gruppe; außerdem waren die gemeinsamen Abende mit Kochen und Gesang am Lagerfeuer und natürlich die sich stetig wandelnde und dabei immer faszinierende Landschaft weitere Gründe für die allgemeine Begeisterung.

Nach acht sehr erlebnisreichen Tagen voller Naturerlebnisse, Gastfreundschaft und Gruppendynamik war es dann aber auch wieder so weit und die „Erlebnisreise Eisenbahn“ (vielen Dank an Herrn Schwarz vom DB Reisebüro in Göttingen, dafür, dass er sich die Organisation angetan hat) konnte fortgeführt werden. Die Zugfahrt hielt reichlich Zeit bereit, um sich über die vergangenen Tage auszutauschen und alle Gespräche führten stets zum gleichen Ergebnis: Alle warten gespannt und voller Vorfreude auf den Namen des Zielbahnhofs für die Trekkingtour 2019.

Weitere Fotos gibt es in der Bildergalerie.